Europäische Verpackungsverordnung PPWR fördert recyclingfähige Verpackungen – Weißblechverpackungen sind schon heute spitze

Im Dezember 2024 hat der Rat der Europäischen Union die neue Verpackungsverordnung (PPWR) förmlich angenommen. Sie tritt am 11. Februar 2025 in Kraft. Ab dem 12. August 2026 werden ihre Bestimmungen dann europaweit gelten. Doch was genau steckt hinter dieser Verordnung?

Die Packaging and Packaging Waste Regulation soll die Umweltauswirkungen von Verpackungen reduzieren. Sie fördert recyclingfähige Verpackungen und zielt darauf ab, Verpackungsabfälle zu verringern. Für uns Verbraucher ein echter Mehrwert: Künftig wird es nur noch Verpackungen im Supermarkt geben, die zu mehr als 80 Prozent recyclingfähig sind. Wie die Lebensmitteldose.

Wie wird die Recyclingfähigkeit bemessen?

Die neue Verordnung führt ein Bewertungssystem für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen ein, das in drei Stufen unterteilt ist:

Stufe A: Verpackung ist zu mindestens 95 Prozent recyclingfähig.
Stufe B: Verpackung erreicht eine Recyclingfähigkeit von mindestens 80 Prozent.
Stufe C: Verpackung ist zu mindestens 70 Prozent recyclingfähig.

Verpackungen, die zu weniger als 80 Prozent recyclingfähig sind, dürfen ab 2038 innerhalb der EU nicht mehr in Verkehr gebracht werden.

Neben den Vorgaben an die Recyclingfähigkeit beinhaltet die PPWR auch viele andere Maßnahmen, die die Menge an Verpackungsabfällen generell reduzieren und die Kreislaufwirtschaft stärken sollen.

Was bedeutet die PPWR für uns Verbraucher?

Einige Verpackungen, die heute auf dem Markt sind, erfüllen die neuen Vorgaben zur Recyclingfähigkeit bisher nicht, insbesondere solche aus Verbundmaterialien. Diese bestehen in der Regel aus mehreren Materialschichten wie Papier, Aluminium und verschiedenen Kunststoffen, die sich schwierig trennen lassen.

Weißblechverpackungen sind in diesem Kontext ein echtes Vorbild: Sie haben eine besonders hohe Recyclingfähigkeit und erfüllen damit die Anforderungen der PPWR schon heute. Bei der Lebensmitteldose liegt der Wert bei über 95 Prozent, da sie fast ausschließlich aus Weißblech besteht und nur geringe Gewichtsanteile auf den Lack oder die Papierbanderole entfallen. Bei Aerosoldosen, die ebenfalls häufig aus Weißblech hergestellt werden, ist die Recyclingfähigkeit zwar geringer, weil hier unter anderem der Sprühkopf und das Ventil aus Kunststoff bestehen. Aber auch bei dieser Verpackung liegt die Recyclingfähigkeit bereits heute über 80 Prozent, ebenso bei Kronenkorken. Das Umweltbundesamt hat diese Zahlen in einer Studie bestätigt.

Einheitliche Regelungen für Europa – ein Gewinn für Umwelt und Verbraucher

Die europäische Verpackungsverordnung schafft einheitliche Regelungen für alle Mitgliedsstaaten der EU. Das Ziel: Mehr Recycling, weniger Abfall und ein klarer Rahmen für nachhaltige Verpackungslösungen. Dieser gemeinsame Rahmen erleichtert es Verbrauchern und Unternehmen, nachhaltige Verpackungslösungen zu nutzen.

Zur Förderung des Recyclings definiert die Verpackungsverordnung aber auch Recyclingziele. Ab dem 31. Dezember 2025 müssen 65 Prozent aller Verpackungen recycelt werden. Für die einzelnen Verpackungsmaterialien gibt es spezifische Vorgaben zur Recyclingquote. So sollen beispielsweise 70 Prozent aller Verpackungen aus Weißblech recycelt werden. Ab 2030 steigen diese Ziele um weitere fünf bis zehn Prozentpunkte.

Die gute Nachricht ist, dass Weißblech diese Vorgaben an die Recyclingquote heute schon erfüllt. In Europa werden bereits 80,5 Prozent aller Weißblechverpackungen recycelt. Die Vorgaben der PPWR bis 2030 werden also schon jetzt übertroffen.

Harmonisiertes Labeling-System für bessere Mülltrennung

Ergänzend zur PPWR plant die EU die Einführung eines harmonisierten Labeling-Systems. Verpackungen müssen dann mit klaren Trennhinweisen versehen werden. Diese basieren auf leicht verständlichen Piktogrammen, die Verbraucher über die Materialzusammensetzung informieren und das korrekte Sortieren erleichtern.

Die gleichen Symbole werden künftig auch auf Abfallbehältern angebracht, beispielsweise auf der gelben Tonne. So wird die Mülltrennung für uns alle nicht nur einfacher, sondern auch europaweit vereinheitlicht. Dies fördert die Wiederverwertung von Materialien und stärkt die Kreislaufwirtschaft. Denn eins ist klar: jede richtig in der gelben Tonne entsorgte Weißblechverpackung kommt zurück in den Materialkreislauf von Stahl und wird zu einem neuen hochwertigen Stahlprodukt recycelt.

Fazit: PPWR als Motor für eine nachhaltige Zukunft

Die PPWR ist ein wichtiger Schritt, um Ressourcen effizient zu nutzen, Abfall zu reduzieren und den Kreislaufgedanken in Europa zu stärken. Weißblech zeigt, dass nachhaltige Verpackungslösungen schon heute möglich sind – und beweist, dass es als Verpackungsmaterial bestens für die Zukunft gerüstet ist.